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Zur Lecher Tracht

Im Jahr 1895 stellte Schneidermeister Sebastian Drexel aus Warth fest, dass die Tannberger bis etwa

1840 an ihrer „althergebrachten Kleidertracht" festgehalten hätten. Die alte Lecher Tracht wurde

somit schon Ende des 19. Jahrhunderts nur mehr von wenigen getragen. Die letzte Trägerin der

alten Lecher Frauentracht Josefa Wolf starb schließlich 1917, der letzte Träger der Männertracht

Josef Schul er schon 1907.

Eine erste Initiative zur Neubelebung einer Lecher Frauentracht gab es Mitte der 1930er Jahre.

Diese Tracht hielt sich allerdings nur wenige Jahre und wurde ausschließlich von einer Gruppe von

zehn bis zwölf Frauen rund um Osita Strolz getragen.

Die Schneiderinnen Franziska (Fany) Schranz und Rosa Zimmermann begannen Anfang der 1940er

Jahre nach dem Vorbild der althergebrachten Tracht, eine erneuerte Lecher Tracht zu nähen. Sie

verstanden es die alte Lecher Tracht dem Zeitgeist anzupassen und nahmen Änderungen im Bereich

der Materialien und der Passform vor. Um auch jüngere Frauen für die Tracht zu begeistern,

entschied man sich etwa, den Bund weiter nach untf'ri zu versetzen. In Abstimmung mit dem

Vorarlberger Trachtenverband unter Obmann Hans Konzett wurden die Kriterien für die Lecher

Frauentracht festgelegt und so stattete Fany Schranz im Laufe der Jahre rund 100 Lecherinnen mit

der erneuerten Lecher Tracht aus. Die erste Lecher Kindertracht bekam ihre Tochter Margreth (verh.

Dacher). Die letzte Trachtennäherin in Lech war schließlich Christi Lorenz. Ihr folgte niemand

mehr nach, sodass die Lecher Tracht heute im Bregenzerwald gefertigt wird.

Die im Jahr 1980 gegründete Trachtengruppe Lech unter ihrem ersren Obmann Vinzenz Walch hat

sich der Pflege und Förderung der Lecher Tracht angenommen.

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